wesentliches

... über mein Wesen

Etwas Wesentliches über mein Leben und mich zu schreiben, empfinde ich als ziemlich schwierig. Wo soll ich anfangen, wo aufhören? Und da mir im Moment partout nichts einfallen will, gehe ich zunächst einmal an den Anfang zurück.
Nein, keine Sorge! Ich fange nicht wieder beim Urknall an. Obwohl das auch eine sehr spannende Geschichte wäre, wie sich das Universum zu dem entwickelt hat, was es heute ist, nachdem es sich inm seine Existenz geworfen hat. Aber 13,7 Milliarden Jahre Werden und Vergehen würden den Rahmen hier mehr als sprengen. Und so beginne ich an jenem schicksalhaften Tag, an dem ich zwar nicht in meine Existenz, wohl aber in den Kreißsaal geworfen wurde. Es war ein sonniger Sonntagmorgen im Jahre 1980, an dem ich zum ersten Mal das Licht der Welt erblickte – viel zu früh, wie man mir später sagte. Offenbar war ich so neugierig auf die Welt da draußen, dass ich es kaum erwarten konnte. Das hatte gravierende Konsequenzen für den weiteren Verlauf meines Lebens, doch dazu an anderer Stelle mehr.
Meine Kindheit und Jugend verlebte ich wohl behütet im "schönen" Berlin-Marzahn, bzw. im wirklich schönen Senzig, einem kleinen Ort bei Königs Wusterhausen, wo wir ein Waldgrundstück am See haben.

Auf meiner ersten Schule in Berlin-Buch, war ich 11 Jahre lang und erwarb meinen Realschulabschluss. Aus Sorge, dass wir Schüler in der Welt da draußen nicht selbst zurechtkommen würden, wurden wir extrem beschützt vor den finsteren Gefahren, die angeblich auf uns lauern sollten. Gefahren wie z.B. wildgewordene Fahrstühle, Monster auf dem Schulhof und sogar einen barfüßigen Indianer im nahegelegenen Park, der nur darauf wartete, ahnungslose Schüler zu entführen – Eingeweihte wissen, wovon ich hier schreibe.
Egal, wohin wir auch wollten, stets musste eine Aufsichtsperson mit. Dass dies nicht so ganz förderlich für unsere Selbstständigkeit war, ahnten wir damals schon. Schlagartig bewusst wurde es mir jedoch, als ich anschließend zur Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe in Birkenwerder wechselte, um dort mein Abitur zu erlangen.

In "Birke" eröffnete sich mir eine völlig neue Welt. Ich wohnte die Woche über im Internat und war mehr denn je für mich selbst verantwortlich. Niemanden kümmerte es, ob ich wegging und mit wem oder wohin. Ich habe zu dieser Zeit nicht nur für die Schule, sondern auch fürs Leben gelernt. Insgesamt gesehen waren es 3 aufregende und schöne Jahre, in denen ich viele interessante und liebe Menschen kennengelernt habe.

Nachdem ich mein Abi mit einem Durchschnitt von 2,2 bekam, ging es nach Potsdam, wo ich eine Ausbildung zum Mediengestalter für Digital- und Printmedien erfolgreich absolvierte. Wieder zurück in Berlin fand ich bald eine eigene Wohnung in Friedrichshain.
Und nachdem ich anderthalb Jahre in meinem Beruf gearbeitet habe, möchte ich nun beruflich in eine andere Richtung gehen. Wohin es gehen soll, weiß ich noch nicht. Klar ist aber, dass ich weg möchte von einem reinen Computerarbeitsplatz, hin zum Menschen und vielleicht zu etwas sozialem Engagement.

Update 2019

In den letzten beiden Jahren ist viel passiert, das ich absolut nicht kommen sah, das mich aber enorm viel weiter und meinem beruflichen Wunsch näher gebracht hat. Ich habe viele interessante neue Leute kennen gelernt. Das hat mir 2017 die Möglichkeit eröffnet, eine Weiterbildung zum Berater für Inklusion zu absolvieren. Heute bin ich Vorstandsvorsitzender des nagelneuen Vereins IN-Gesellschaft e.V., der es zur Aufgabe gemacht hat, über Inklusion aufzuklären und sowohl bauliche als auch gedankliche Barrieren abzubauen. Mal sehen, ob uns dieses Vorhaben gelingt.
Auch mit meiner Selbstständigkeit als Fußfotograf und Autor geht es immer weiter. So am erlangte ich auch außerhalb Deutschlands schon Bekanntheit als sich die Fachhochschule in Sankt Gallen bei mir meldete und mich bat, 2016 meine Bilder dort auszustellen und an einem Podiumsgespräch vor Ort teilzunehmen.
So werde ich auch zukünftig versuchen, mich weiterzuentwickeln, Chancen zu erkennen und sie zu nutzen.

Das war jetzt sozusagen ein kurzer, knapper Umriss meines bisherigen Lebens. Diese Silhouette genügt natürlich nicht,
um zu zeigen, wer ich bin. Ich möchte euch aber auch nicht länger mit meiner Biographie langweilen. Deswegen kommen jetzt
noch ein paar Gedanken, die mir schon seit einiger Zeit im Kopf umherschwirren und die viel mehr über mich aussagen,
als ein paar biographische Daten.

Interessen

Natürlich interessieren mich noch eine Menge mehr Themen, als die vier, die ich auf der Eingangsseite als Hobbys angegeben habe. Abgesehen von den drei großen Themen Autos, Sport und Musik, zu denen ich nicht allzu viel sagen kann, interessiert mich fast alles, was sich in der Welt und zwischen den Menschen abspielt. Sogar das Thema Religion finde ich sehr spannend, obschon ich Atheist bin.

Noch ein paar Worte zu "Star Trek" und Astronomie:
Vorschnell geurteilt könnte man meinen, dass diese beiden Hobbys ziemlich ähnlich sind. Schließlich geht es ja in beiden um Weltraum, Raumschiffe und kleine grüne Männchen. Das ist aber weit gefehlt! In "Star Trek" z.B. geht es in erster Linie um Menschlichkeit in all ihren Facetten. Die Außerirdischen verkörpern zum Einen menschliche Charaktereigenschaften und haben
zum Anderen quasi als Außenstehende ihren eigenen Blick auf typisch menschliche Verhaltensweisen. Der Weltraum ist gewissermaßen nur die Bühne, auf der Geschichten gezeigt werden, die immer etwas mit unserer eigenen Geschichte zu tun haben. Ich zumindest habe durch "Star Trek" viel über Politik, Kultur und die Verzwicktheit des menschlichen Miteinanders gelernt.

Die Astronomie hingegen lehrt mich ganz andere, nicht minder wichtige Dinge. Sie vermittelt mir ein Verständnis darüber,
wie die Welt aufgebaut ist und wie sie funktioniert. Es gibt einen großen Zusammenhang zwischen der nunmehr 13,7 Milliarden Jahre andauernden Entwicklung des Universums und unserer ureigensten Existenz. Man muss es sich doch nur mal auf der Zunge zergehen lassen: Die Atome, die all die Dinge, die wir um uns herum sehen; die Luft; die wir täglich einatmen, und sogar
uns selbst aufbauen, wurden schon vor sehr langer Zeit in Sternen "erbrütet" oder bei deren Explosion erzeugt.

Bedenkt man zum Beispiel die wunderbare Komplexität des Universums und die grandiose Ausgewogenheit der 4 Grundkräfte, um nur einen Aspekt zu nennen, könnte man naturwissenschaftlich betrachtet durchaus zu dem Schluss kommen, das wir wirklich in der besten aller möglichen Welten leben, wie Leibniz es einst formulierte.
Viele der großen Probleme, vor denen die Menschheit heute
steht – Kriege, Überbevölkerung, Klimawandel und sogar einige Naturkatastrophen, um nur ein paar zu nennen – hat sie
selbst zu verantworten. Auf unserem grandiosen blauen Planeten,
der Erde, sind eigentlich alle natürlichen Voraussetzungen gegeben, dass hier jeder Mensch ein angenehmes Leben führen könnte.

Wenn euch das als Erklärung nicht ausreicht, kann ich nur
noch sagen, dass ich meine anfangs erwähnte Neugier bewahrt habe. Ähnlich wie Goethes Faust möchte ich wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält.
Dass dies nicht jedermanns Sache ist, verstehe ich gut und ich würde auch nie jemanden dazu überreden, der kein Interesse daran hat. Doch denjenigen, die behauten, diese beiden Hobbys seien total belangloser Quatsch, muss ich einfach bemerken,
dass sie keine Ahnung haben, wovon sie da reden.

Philosophie

Während meiner Abiturzeit in Birkenwerder habe ich abends im Internat hin und wieder mit einer Freundin zusammengesessen und mit ihr über Gott und die Welt geredet. Manchmal ging es darum, was in der Geschichte der Menschheit schiefgegangen ist und wie man die Welt retten könnte. Natürlich kamen wir zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis.

Irgendwann kam ich jedoch auf meine ganz eigene Lösung:
Ein einzelner Mensch kann die Welt nicht retten. Dafür sind die globalen, wirtschaftlichen und politischen Probleme viel zu verstrickt und festgefahren. Man kann nur sein Möglichstes versuchen, damit es den Menschen in seiner unmittelbaren Umgebung, z.B. Verwandten, Freunden und Bekannten, aber auch Mitschülern und Kollegen, gut geht. Das muss nicht immer schwer sein. Häufig genügt schon eine starke Schulter, ein offenes Ohr oder ein freundliches Wort. Vertrauen Sie mir: Ein wenig Sensibilität für die Probleme und Sorgen anderer wird niemandem schaden. Das ist meiner Ansicht nach das Einzige, was einer immer schneller und unpersönlicher werdenden Welt entgegenwirken kann. Und wenn das jeder Einzelne von uns machen würde, dann wäre die Welt ein sehr viel freundlicherer Ort.

Es ist nur eine Utopie, ich weiß, aber man wird ja wohl noch träumen dürfen. Hier ist noch ein ähnlicher, etwas größerer Traum:
Durch "Star Trek" lernte ich, dass Verschiedenartigkeit etwas Schönes und sehr Wichtiges ist, dass sie stärker macht, und nicht schwächer. Ich rede hier nicht von Multikulti oder einem bestimmten Land, sondern von der gesamten Menschheit. Wenn man bedenkt, dass jeder einzelne Mensch von einer kleinen Gruppe aus Afrika abstammt und wenn man sich dann noch ansieht, was für eine unglaubliche Vielfalt daraus hervorgegangen ist, dann ist das doch eine grandiose, staunenswerte und schöne Geschichte.
Es ist meine feste Überzeugung, dass die großen Probleme, von denen vorhin die Rede war, nur bewältigt werden können,
wenn alle Länder der Erde gemeinsam nach Lösungen suchen. Der Klimawandel z.B. ist ein globales Phänomen. Da die Erde nur eine Atmosphäre hat, ist es totaler Unsinn zu meinen, dass er an irgendeiner Landesgrenze halt macht. Es ist endlich an der Zeit, dass die Menschheit erwachsen wird und ihre oft so kleinlich anmutenden Probleme mit Politik, Religion und Wirtschaft ebenso wie ihre Macht- und Profitgier zurückstellt. Nur wenn alle zusammen und vor allem gleichberechtigt an einem Strang ziehen, wird es möglich sein, gerechte Lösungen für die wirklich wichtigen Probleme zu finden und eine gemeinsame Zukunft zu erbauen. Denn wenn wir so weitermachen wie bisher, wird die Zukunft auf brüchigem Fundament errichtet und stürzt früher oder später unweigerlich über uns alle ein.

Man kann ja von der Fernsehserie "Lost" halten, was man will. Aber der Satz, den Jack Shephard am Anfang der Serie sagt, gilt, wie ich meine, nicht nur für ein paar Überlebende auf einer einsamen Insel, sondern für die gesamte Menschheit. Er bringt das Ganze noch einmal auf den Punkt:

"[…] wenn wir nicht zusammen leben können, sterben wir allein."

Sven mit 2 Jahren
Sven mit Hut und Sonnenbrille
Sven mit Sonnenbrille bei Sonnenschein
Sven mit seinem Vater auf dem Eis