kreatives

Ich schreibe ja eigentlich nicht gerne. Wenn ich mich dann aber doch mal dazu durchringen kann, kommt meistens auch etwas Gutes dabei heraus. Hier findet ihr eine Auswahl meiner literarischen Experimente.

2020 oder: Es geschah vor unser aller Augen

Vorrede zum Gedicht:

hier kommt meine ganz persönliche Sicht auf die aktuelle Situation. Dieses Gedicht ist mein voller Ernst und beinhaltet meine eigene Meinung zum Thema. Mir ist vollkommen klar, dass das vielen um Meilen zu weit geht und es ist für mich absolut in Ordnung, wenn manche Menschen das Gedicht ablehnen. Aber es ist mir ein Bedürfnis, Farbe zu bekennen. Meiner Meinung nach sind die folgenden Fragen heute aktueller denn je: Wann, wenn nicht jetzt? Und: Wer, wenn nicht wir?
Es ist höchste Zeit, uns dagegen zu stellen und das können wir nur alle gemeinsam. Es ist höchste Zeit selbst für uns und unsere Zukunft zu sorgen, weil es sonst andere für uns tun (inspiriert von der letzten Folge der Serie "Babylon 5").

Gedicht:

2020 oder:
Es geschah vor unser aller Augen

Es war das Jahr,
in dem die Vernunft erfror,
man die Menschlichkeit verlor
und die Wissenschaft gar
zu einem stinkenden Gebräu vergor.

Wissenschaft und Zweifel gehören zusammen.
Doch hier ist sie zum Dogma verkommen.
Alles war gekauft – im Grunde genommen.
Um hier mal einen Pfahl einzurammen:
Eine Perversion der Wissenschaft wurde vorgenommen.

Wir wurden mit Zahlen bombardiert.
Der Mensch, der ersäuft im Zahlenmeer,
der geht gar unter im Denk-Verkehr.
So hatte die Dummheit triumphiert,
und Argumente brachten nix mehr.

Oben war unten, hinten war vorn.
Die Welt hing verkehrt in der Unendlichkeit.
Und ja, es geschah gewiss weltweit.
Perfide nahm man die Wahrheit aufs Korn,
verbog Fakten bis zur Unkenntlichkeit.

Angst wurde extrem geschürt,
Medizinisches Wissen wurde verdreht,
die Wahrheit vom Winde verweht,
den Kritikern die Kehle zugeschnürt
und viele als Idioten verschmäht.

Einem Virus wurde zum Schein
der Kampf angesagt, als wär's das Böse
mit Propaganda und lautem Getöse.
Paranoia und Furcht drangen ein
ins Gemüt, als ob's die Probleme löse.

Das Virus war nur Mittel zum Zweck.
Testen, testen und nochmal testen,
gaben sogenannte Experten zum Besten.
Illustre Gestalten kamen an Deck,
in nicht ganz weißen Westen.

Eine herbeigetestete Pandemie,
die asymptomatische Infektion,
und auch kleine Kinder seien schon
wenn sie atmen gefährlich wie nie.
Das brüllte der große Lügenbaron!

Die Täter ließen alle Glocken läuten,
griffen durch mit brutaler Gewalt
und machte noch nicht mal Halt,
vor jungen und greisen Leuten.
Das war wahrhaftig eiskalt.

Verwirrung und Zweifel machten sich breit.
Die uralte Agenda, schmierig wie Tran:
"Teile und herrsche" trat auf den Plan.
Und geteilt wird noch immer völlig befreit
von jeder Moral. Wer konnte es ahn'n?

Selbst ihre Fehler waren durchgeplant.
War ihr Vorgehen noch so chaotisch
und ihr Handeln noch so idiotisch,
es hatte Methode. Und Fachleuten schwant:
Das ist Folter, es macht psychotisch.

Hier ein gepflegter Genozid,
dem „Wohltäter“ Impfung sei Dank.
Dies alles war total krank.
Viele begingen ohnehin Suizid.
Das war gewollt – durch die Bank.

Jeder, der sich jetzt impfen lässt,
nimmt teil am großen Menschenversuch.
Jeder Kritiker ist ein rotes Tuch.
Aber wehe, wenn ihr das je vergesst:
Das Zeug ist kein Segen, sondern ein Fluch.

Viele Errungenschaften der Zivilisation,
die wir uns erwarben mit viel Schweiß
und das zu einem sehr hohen Preis –
auf einmal standen wir an der Endstation.
Das alles interessierte plötzlich einen Scheiß.
,
Absolut furchtbar ist die Bilanz.
Hippokratischer Eid: Adé.
Grundgesetz vernichtet: Juchhe!
Die Demokraten verhielten sich ganz
und gar gegen die gute Idee.

Denk' ich an Deutschland, graust es mir!
Einst genannt: Dichter und Denker.
Werden wir wieder Richter und Henker?
Nur noch Lügen erzählen sie dir.
Schuld sind Oligarchen, Bänker und Staatenlenker.

"Alternativlos“, das kannten wir ja schon.
Doch ist’s nix verglichen mit dem, was hier abgeht.
Wer berechtigt hinterfragte, wurde geschmäht.
Undemokratischer wurde der Ton.
Klar, dass der Wind vom Faschismus her weht.

Der Maskenball wurde ausgerufen,
und Abstand zur Passion,
Der Globus wurde zur Intensivstation.
Zum Faschismus in zehn Stufen!
Auf der Zehnten stehen wir schon.

Was man im Mainstream sieht und liest ist einerlei,
denn ARD, ZDF und die gesamte Meute
werden munter zu des Wahnsinns fetter Beute,
kochen sie doch nur ihren Einheitsbrei.
Und kopfschüttelnd denk ich: Ernsthaft, Leute?

Die alten Medien nenn’ ich zurecht
Ministerium für Propaganda der Gegenwart.
So sehen es auch Menschen in der Tat,
die überlebten mehr schlecht als recht,
den Holocaust auf bittere Art.

Sprache wurde zur Faust geballt,
dem falschen Narrativ Geltung verschafft.
Der wahre Sinn wurde abgeschafft.
Eine warnende, laute Stimme verhallt:
Das Ende des Plans tritt in Kraft.

Der Plan ist, die Welt gezielt zu verändern,
und den Menschen zu "verbessern“,
nach ihrem Bilde und mit tödlichen Messern.
Heilsboten in blendenden Gewändern
kamen, um das Denken zu verwässern.

In der Stadt Davos, da war was los!
Im Weltwirtschafts-Forum kam die Liebe um.
Die Menschlichkeit versank ins Delirium.
Vor unser aller Augen wurde groß:
Die Bomben ticken. Sie machen bald: "BUM"!

Klaus Schwab schrieb unlängst ein Buch,
wie einst Hitler seins schrieb.
Damals wie heute trieb
der Inhalt zum Anstaltsbesuch.
Der blanke Wahn ist das, was uns blieb.

Der große Neustart hat begonnen.
Yippie-ya-yeah, Schweinebacke!
Das Geplante ist eine große Attacke
auf sämtliche menschlichen Wonnen -
eine menschenverachtende Kacke.

Diese Jungs spielen Gott
und sie meinen gar,
die Natur sei dem Ende nah.
Sie erklären allem den Boykott,
was bisher menschlich war.

Erwachsene Kinder mit Kräften von Riesen,
Kräften, die allein beruhen auf Angst und Geld,
spielen verrückt mit dem Schicksal der Welt.
Sie planen und benutzen die erzeugten Krisen,
erschaffen Propaganda, die lautstark gellt.

Technik soll die Natur ersetzen.
Zuckerberg, Gates und Konsorten
wollen Menschen aus Retorten.
Was braucht‘s Bienen, die eh ätzen?
Man hat doch Roboter in vielen Sorten.

In ihren Gedanken, diesen todkranken,
gleichen wir einem Roboter-Org.
Star Trek warnt davor mit den Borg.
Und in ihren neuen Städten ranken
Planzen aus rotem und blauem Kork.

"Ihre neue Weltordnung glich gekachelten Träumen.",
schrieb Kästner einst in einem Gedicht.
Am helllichten Tage schiene künstliches Licht,
Wir lebten nur noch in sterilen Räumen.
Dies ist deren Vorhaben wahres Gesicht.

Als ob wir keine anderen Probleme hätten.
Klimawandel, Menschenhandel, Schul-Verderben, Artensterben...
Wir denken gar nicht mehr an unsere Erben.
Und wir müssten auch noch die Wälder retten.
Doch ein kleines Virus schlägt ja so große Kerben.

Mit den Säbeln zu rasseln und Hass zu schüren:
Die USA suchen in Russland den Konflikt.
Die Uhr tickt und tickt und tickt!
Das wird zu einem Krieg in Europa führen.
Es ist ein grausam perfides Delikt.

Eine willkommene Ablenkung ist die Pandemie.
Die Menschen sind so leicht zu manipulieren,
ihre Gedanken sehr einfach zu infiltrieren.
Das Offensichtliche sehen die Meisten nie.
So war es simpel einen Fake zu inszenieren.

Wenn dieser Damm bricht,
wenn alles Gute zum Teufel geht,
wenn man endlich versteht:
„Das Leben ist der Güter höchstes nicht.“,
dann ist es zu spät.

Viele Berühmte, die ich einst schätzte,
enttäuschten mich bitter im vergangenen Jahr,
stellten Multiplikatoren der Propaganda dar.
Ob sie wohl die Gier dazu hetzte?
Sie verrieten sich und das, was war.

Beschränkt oder blöde waren sie nie.
So könnte man denken, sie drehten nur
die Fahne im Winde wie „Die Anstalt“ und Nuhr.
Gefährlicher sind Precht, Lesch und Mai Thi.
Kommen sie uns doch auf die Wissenschafts-Tour.

Zum Glück habe ich in der Stunde der Not
neue, aufrichtige Menschen gefunden,
die mir Mut machen mit ihren Kunden.
Ich bin sehr dankbar, sonst wär’ alles tot,
und die Hoffnung in Gänze verschwunden.

Wenn ich die unbegründete Hetze sehe
auf die Experten Bhakdi und Wodarg –
die ist glatt gelogen und dermaßen arg,
dass ich gerne hinter ihnen stehe
und was Gutes zu Kaiser, Hüther und Ganser sag.

Erst am Ende wird wahrhaftig gerichtet!
Zu nennen sind auch noch nicht zum Schluss,
Die Menschen vom Corona Ausschuss.
Dem Mut und Leben und der Wahrheit verpflichtet,
trotzen sie zusammen so manchem Stuss.

Und das ist ein kraftvoller Silberstreif
am Horizont, noch ist es Zeit.
Die Juristen verkünden weit und breit:
"Wir sind nun endlich mehr als reif
für eine globale Zusammenarbeit.“

Die Wurzeln des Übels reichen so weit.
Lieber Ausschuss, mach' viel Licht,
denn die im Dunkeln sieht man nicht!
Sie treiben ihr Unwesen seit ewiger Zeit
und standen noch nie vor Gericht.

Uns allen, die wir uns dagegen stellen,
sei hiermit bewusst gemacht:
Wir sind mehr als ihre Lüge uns glauben macht.
Wir müssen uns zueinander gesellen!
Wir sind stärker, als wir’s gedacht.

Dies ist der Oligarchen größte Angst:
Dass wir die Ohnmacht in Macht verwandeln,
indem wir gemeinsam aus Liebe handeln.
Je weiter du auf diesem Wege gelangst,
desto mehr kannst du für Frieden verhandeln.

Drum stärken wir unser Immunsystem!
Singen, Tanzen, Freunde treffen,
Brüder, Eltern, Tanten, Neffen.
Machen wir uns gut unbequem,
statt soziale Distanzierung nachzuäffen!

Entfliehen wir möglichst all dem!
Vereinen wir uns, jung wie alt,
bevor uns alles um die Ohren knallt!
Stellen wir uns friedlich dem System,
damit der Protest nicht verhallt!

Was denkst du? Spreche ich wahr?
Wage ich, was sich nur wenige trau'n:
Einen Blick über den Stacheldrahtzaun?
Stelle ich hier die Wirklichkeit dar,
oder pflege ich nur Lügen zu raun'n?

Sven Kocar, 21.04.2021

Vorwort zu meinem ersten Buch

Mein erstes Buch heißt "Vorurteile in Lach-Haft".

Für mehr Infos zu meinem Buch klicken Sie bitte hier!

Vorwort

Ich bin behindert. Weder die Tatsache noch der Begriff bereitet mir schlaflose Nächte. Das, was mich daran allerdings stört, ist die Vorverurteilung, welche mir fast ständig entgegenspringt, wenn ich mich in die Öffentlichkeit begebe. Ich werde wahlweise bemitleidet, ignoriert oder behandelt, als wäre ich irgend-ein Alien mit dem IQ eines Kleinkindes. In diesem Buch können Sie einige kuriose Geschichten lesen, die ich im Umgang mit Menschen ohne sichtbare Behinderung erlebt habe. Damit ich diese oft schwere Kost bekömmlicher servieren kann, hebe ich eine gute Portion Humor unter. Bei all diesen Texten wird immer wieder deutlich, dass nach wie vor viele Vorurteile und Unsicherheiten im gegenseitigen Miteinander herrschen. Neben der unsäglichen, leider allgegenwärtigen Angst etwas falsch zu machen, ist ein Grund meines Erachtens nach ein merkwürdiger Denkfehler: Die irrige Annahme, dass Menschen mit körperlichen Einschränkungen generell auch geistig nicht ganz auf der Höhe sind. Das scheint noch immer im kollektiven Bewusstsein unserer Gesellschaft verankert zu sein. Diese Barrieren im Kopf vieler Menschen erschweren mein Leben um vieles mehr, als es hohe Bordsteinkanten oder defekte Aufzüge vermögen. Wenn ich mit fremden Leuten in Kontakt komme, ist es frustrierend, immer wieder zeigen zu müssen, dass man sich normal mit mir unterhalten kann. Ein Freund von mir meinte dazu einmal: „Bei euch, den Menschen mit Behinderungen, liegt die Beweislast.”
Das stimmt. In gewisser Weise fühle ich mich oft wie ein Mensch auf einer mobilen Anklagebank, wenn ich im Rollstuhl unterwegs bin. Ohne Rechtsbeistand sehe ich mich dann Richtern gegenübersitzen, die vor mir stehen, auf mich herabsehen, ihre vorschnellen Urteile fällen und mich anschließend für nicht zurechnungsfähig erklären. Vielleicht sollte ich mich mal zum großen Vorsitzenden im Gerichtssaal aufschwingen. Ich würde aber nicht die Menschen anklagen, sondern ihre Vorurteile. Es wäre ein schönes Bild: Ich, in eine Robe gekleidet, säße vor ihnen. Nach einem kurzen Prozess bekäme ich eine Urteils-Spastik, schlüge mit meinem Richterhammer auf den Tisch und verdonnerte die Vorurteile zunächst zu Lach-Haft. Dort könnte man gemeinsam über sie lachen und sie somit entschärfen. Anschließend brächte man sie ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung in die Zweifel-Haft, wo man in der Lage wäre, ihre Richtigkeit in aller Ruhe immer wieder anzuzweifeln beziehungsweise zu hinterfragen.

Als ich darüber nachdachte, kam mir der folgende Gedanke: Im Strafrecht gibt es einen bekannten Grundsatz: „In dubio pro reo” – „Im Zweifel für den Angeklagten”. Ebenfalls ein juristischer Begriff ist die sogenannte „Unschuldsvermutung”, die besagt, dass eine angeklagte Person als unschuldig gilt, bis ihre Schuld bewiesen ist. Meiner Meinung nach bräuchten wir dergleichen auch im Zwischenmenschlichen. Überträgt man beides auf diesen Bereich, so könnte hier der Grundsatz lauten: „Im Zweifel für den Behinderten”. Oder, wenn man es weiter fassen möchte: „Im Zweifel für den Mitmenschen”. Denn Ausgrenzung und Vorurteile gibt es in vielen Bereichen unserer Gesellschaft. Es müsste etwas wie eine „Kommunikations-Fähigkeits-Vermutung” geben. Bis zum Beweis des Gegenteils wäre die Annahme angebracht, dass die Mitmenschen einen verstehen und adäquat darauf reagieren können, ganz unabhängig von ihrer äußeren Erscheinung.

Ich habe volles Verständnis für die Unsicherheiten einiger Leute mir gegenüber und erwarte auch gar nicht, dass sich alle mit Behinderungen auskennen. Jedoch verstehe ich nicht, warum es bei manchen Menschen offenbar zu Kurzschlussreaktionen kommt, wenn beispielsweise ein Rollstuhlfahrer wie ich in der Nähe ist. Sie vergessen dann anscheinend einfachste Grundlagen der Kommunikation. Ein paar Empfehlungen für den Umgang miteinander hierzu finden Sie am Ende des Buches in meinem Nachwort.

Es liegt mir fern, mit erhobenem Zeigefinger zu tadeln oder gar auf die ganze Welt zu schimpfen. Das entspricht nicht meiner Natur. Auch möchte ich keinesfalls verallgemeinern. Mir begegnen durchaus Menschen, die keine oder nur wenig Scheu vor meiner Behinderung haben und locker, einfach natürlich, mit mir umgehen. Wäre ja schlimm, wenn nicht. Mit meinen Geschichten versuche ich Denkanstöße zu geben und auf typische Fehler im Umgang miteinander aufmerksam zu machen. Vielleicht hilft das Buch ja dabei, das Verständnis für einander zu mehren und die Ängste zu lindern. Selten hege ich einen Groll gegen die Leute, welche nicht recht wissen, wie sie mit mir und meiner Behinderung umgehen sollen. Wenn es doch einmal passiert, dann ebbt er nach ein paar Minuten wieder ab. Anschließend erinnere ich mich dann gerne an die Worte von Goethe, die symbolisch sowohl für mein Leben als auch für dieses Buch stehen können:

„Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.”

Der große Zusammenhang

Alle Fakten, obschon sehr einfach geschrieben,
sind wahr und gar nicht übertrieben.
Wohl aufgehoben die Menschen sich fühlen könnten,
wenn sie sich mal eine Pause gönnten.

Die Natur ist für jeden. Die Erde ist eins.
So sind sie eben, die Wiegen allen irdischen Seins.
Welch Paradies, wenn wir das von Herzen bedächten
und nicht alles umbrächten.

Die Sonne war, als unsere Welt entstand,
noch etwas außer Rand und Band.
Drum konnte Wasser dort nicht sein,
wo die Erde wuchs aus Stein.

Zu Anfang fehlte dieses wichtige Element,
welches das Lebendige seine Wiege nennt.
Kometen haben das Wasser zu uns gebracht,
aus den Tiefen der Nacht
und unser blauer Diamant ist zum Leben erwacht.

Unser Mond, der Erde treuer Begleiter,
entfernt sich stets und stetig weiter.
Doch würde er sie nicht umrunden,
unser Tag hätte nur sieben Stunden.

Tosende Winde peitschten über das Land.
Gäbe es Leben ohne Trabant,
wäre es in jeder Hinsicht sehr flach
und das Wetter schiene ihm sehr chaotisch aufs Dach.

Der Jupiter, der kalte, dieser Riese, der alte,
tat alles, damit es hier weniger knallte.

Kosmische Brocken, Trümmer vom Beginn,
der Jupiter kann sie stoppen, er ist ein Gewinn
für das Leben hier auf Erden,
gibt ihm Muße, um zu werden.

Ihre Gestalt erscheint doch recht gewöhnlich,
ihre Bedeutung aber ist gehörig.
Die Sonne mit ihrem Sternenfeuer
ist so gewaltig, so ungeheuer.

Einst allein auf weiter Flur entstanden,
anders als viele ihrer Verwandten,
kreist die Sonne fernab von allen Gefahren
und das schon seit Milliarden Jahren.

Sterne, diese Inseln des Lichts in einem Meer aus Nichts,
in ihrem Inneren lassen sie entstehen,
die Bausteine all dessen, was wir sehen.
Und so bestehen wir alle, mit Verlaub,
zu 92 Prozent aus Sternenstaub.

Kosmisches Wohlwollen, so könnte man denken,
ziehe sich durch die ganze Entwicklung der Welt,
um der Materie Leben zu schenken,
damit sie das Universum mit Erkenntnis erhellt.

Sven Kocar - 2016

Relativ zeitlos

Man behauptet, sie ließe sich sparen
und in Dingen bewahren,
man könne sie gar totschlagen,
bis kurz vor’m verzagen.

Sie kürze und dehne sich, je nach Temperament
und doch vergehe sie permanent.

Wissenschaftler postulieren, sie sei relativ
und Reisen in ihr gingen grundsätzlich schief.

Sie heile alle Wunden,
lauten oft die frohen Kunden.
Ganz so einfach ist es nicht.
Aber meist sieht man irgendwann wieder Licht.

Mit uralten Kräften im Innern von Kernen
und mit weit entfernten Überresten von Sternen
man sie heute bestimme
und das ohne natürliche Sinne.

Sie sei Geld und währe ewig,
wird manchmal gepredigt
und einige vermissen die gute alte so sehnlich.

Man müsse sie sich nehmen
für die schönen Dinge im Leben,
heißt häufig ein Rat.
Viel schwieriger sei es jedoch in der Tat.

Sie verlangsame ihr Ticken.
In besonderen Augenblicken,
zum Verweilen so schön,
bliebe sie einfach steh’n.

Wieder andere sagen, sie könne rasen oder fließen,
aber am besten sei es, sie einfach zu genießen.
Dem letzten zumindest kann ich nur zustimmen.
Man sollte sie genießen mit all seinen Sinnen.

Denn eines ist klar.
Wir sind nicht immer da.
Für das Leben ist sie endlich.
Drum nennt sie nicht selbstverständlich!

Von präzise bis abstrakt,
von gefühlt bis exakt,
so unergründlich und weit
ist das Feld der Zeit.

Sven Kocar - 2016

Weltuntergang 2012

(Gerade im Internet, aber auch in anderen Medien, wurde im Vorfeld so viel Unsinn zu diesem Thema verbreitet, dass ich mich geradezu herausgefordert fühlte, etwas Ordnung ins Chaos zu bringen.)

Aus gegebenen Anlass möchte ich noch ein Paar Argumente gegen diesen ganzen Weltuntergangsquatsch zum Besten geben. Seit einigen Jahren kursieren im weltweiten Netz Gerüchte, dass die Welt in Kürze untergehen wird. Am 21.12.2012 soll es mal wieder soweit sein. Das behaupten zumindest einige Herrschaften, die vermutlich ein kleines Aufmerksamkeitsdefizit-Problem haben, und begründen dies mit der absurden Aussage, dass an diesem Tag der Maya-Kalender endet. Ja und? Was macht das? Bleiben dann plötzlich alle Uhren stehen und die Zeit hört augenblicklich auf zu vergehen, oder was? Um den Hauch eines Scheines von Glaubwürdigkeit vorzugaukeln, kommen diese Herrschaften fast immer mit pseudowissenschaftlichen Gründen für den Untergang der Welt. Oft sind es irgendwelche Planetenkonstellationen, die dafür sorgen sollen, dass die Sonne dann besonders heftig ausbricht und die Erde verschlingt. Auch schön ist die Theorie, dass in diesem Jahr stark erhöhte Neutrinoemissionen von der Sonne auf die Erde treffen werden, um hier ihre verheerende Wirkung zu entfalten. Das ganze wäre ja einigermaßen amüsant und unterhaltsam, gäbe es nicht immer wieder gutgläubige Menschen, die diesen Unsinn glauben und dann völlig besorgt sind.
Ich kann nur allen raten: Bitte glaubt doch nicht alles, was im Fernsehen gezeigt wird oder in Büchern, Zeitungen und im Internet geschrieben steht. Ich bin mir ganz sicher, dass auch dieser vorhergesagte Weltuntergang, wie so viele vor ihm, sang- und klanglos untergehen wird und die Erde auch nach dem 21.12.2012 noch für mindestens 2 Milliarden Jahre ein Paradies für Leben im Universum bleiben wird. Hier sind meine beiden Argumente für eine Vertagung des endgültigen Endes der Menschheit auf unbestimmte Zeit:

1. Was mir bei der ganzen Aufregung um das Ende des Maya-Kalenders einfach nicht einleuchten will: Weshalb soll der Kalender einer einzigen Gruppe von Menschen das Schicksal von allen vorhersagen können? Es gibt noch viele weitere Kalender mit den unterschiedlichsten Zeitrechnungen. Zumal die Maya ja schon seit über Tausend Jahren nicht mehr unter uns weilen. Noch gravierender ist aber die Tatsache, dass es in den Schriften der Maya keinen Zusammenhang zwischen der Apokalypse und ihrem Kalender zu finden gibt. Der Maya-Kalender endet auch gar nicht an diesem Tag, wie einige Leute es behaupten. Er ist auf 3 unterschiedlich lange Kreisläufe oder Zyklen aufgebaut, die wie Zahnräder ineinander laufen. Und der längste, dieser Zyklen, wird dieses Jahr vollendet, was aber nicht bedeutet, dass alles endet, sondern vielmehr, dass alles von vorn beginnt. So gesehen könnte das Ganze auch Anlass zur Hoffnung geben. Denn meines Erachtens hat die Menschheit einen Neuanfang dringend nötig. Vielleicht könnte sie so aus dem Schatten ihrer stürmischen Vergangenheit heraustreten und endlich erwachsen werden.

2. Jetzt wird es etwas wissenschaftlich. Aber keine Bange! Ich bin bei euch. Soviel vorweg. Die folgenden Fakten sind nur einige von unzähligen Indizien dafür, wie unglaublich fein in der Natur alles aufeinander abgestimmt ist. Damit möchte ich zeigen, was für ein durchweg lebensbejahendes Umfeld die Erde für uns darstellt. Die größte Gefahr für uns Menschen kommt nicht aus den Tiefen des Alls, sondern eher aus den eigenen Reihen. Wer Fragen zu diesem Text hat, kann sie gerne per E-Mail an mich stellen.

Das Universum hat schon kurz nach seiner Entstehung damit begonnen, aus Wasserstoff und Helium - den beiden ersten Elementen - mit Hilfe der Schwerkraft Sterne zu gebären. Die allerersten von ihnen waren wahre Giganten, Hundert bis Tausend Mal schwerer als unser Stern. Im Inneren der Sterne wurden durch die Verschmelzung von Atomkernen die schwereren Elemente erzeugt, aus denen alles besteht, was wir kennen und auch wir selbst. Das heißt, wir sind im wahrsten Sinne des Wortes Kinder der Sterne. Und am Ende ihres Lebens gaben sie in gewaltigen Explosionen diese erbrüteten Elemente wieder an das Universum zurück. Dieser gewaltige Kreislauf des Werdens und Vergehens von Sternen wiederholte sich unzählige Male und reicherte das Weltall mit all den Elementen an, die wir heute kennen. So geschah es, dass 9,2 Milliarden Jahre nach der Entstehung des Universums in einer nicht weiter bemerkenswerten Galaxie mit 100 Milliarden Sternen ein neuer Stern das Licht der Welt erblickte. Er war zunächst einmal auch nichts Besonderes in diesem Meer aus funkelnden Lichtern. Um ihn herum versammelte sich eine Gas- und Staubscheibe mit sehr vielen schweren Elementen aus früheren Sternenexplosionen. Daraus entstanden in relativ kurzer Zeit seine 9 Begleiter. Diesen Stern werden die Bewohner des 3. Planeten dieses Systems 4,5 Milliarden Jahre später im Übrigen "Sonne" nennen. Der Planet, den wir heute liebevoll als "Mutter Erde" bezeichnen, hatte ungeheures Glück. Nicht nur, dass er mit ein paar Brocken zusammenstieß, die Wasser mit sich führten, das für die Entstehung von Leben unerlässlich ist. Die Erde hatte sich auch einen Begleiter geangelt, der im Verhältnis ziemlich groß ist. Seine Größe und damit die Kraft, die er auf die Erde ausübt sind entscheidend für die Entwicklung von Leben auf unserem Planeten. Der Mond hatte zum einen die Drehachse der Erde stabilisiert. Das sorgt für ein angenehmes Klima auf unserem Globus. Des weiteren bremste er ihre Drehgeschwindigkeit ab. Ohne den Mond hätte ein Tag auf der Erde heute nur 10 und nicht 24 Stunden. Hinzu kommt, dass die Erde genau im richtigen Abstand zu ihrem Zentralgestirn, der Sonne entstand, nämlich in der sogenannten Habitablen Zone. Das ist der Bereich um einen Stern, in dem das Wasser auf einem Planeten, der ihn umkreist, weder gefriert, noch verdampft und somit Leben auf diesem Planeten zumindest möglich ist. Außerdem hat unsere Erde einen sehr mächtigen Beschützer an die Seite gestellt bekommen. Der Planet Jupiter, immerhin mehr als 300 Mal so schwer wie die Erde, lenkt beziehungsweise fängt viele herumfliegenden Gesteinsbrocken ab, die der Erde gefährlich werden können. Und auch unsere kosmische Nachbarschaft scheint uns sehr wohlgesonnen zu sein. Denn obschon unsere Sonne nur einer von unzähligen Sternen dieser Art ist, hat sie einen entscheidenden Vorteil gegenüber vieler ihrer Artgenossen. Sie suchte sich gewissermaßen ein ruhiges Plätzchen, um etwa 9 Milliarden Jahre besonnen zu strahlen. Es deutet alles darauf hin, dass seit der Entstehung des Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren keine kosmischen Katastrophen in unser Nähe passiert sind, die eine Gefahr für das Leben auf der Erde dargestellt haben. Weder ist eine Supernova innerhalb eines bedenklichen Radius explodiert, noch ist ein anderer Stern dem Sonnensystem zu nah gekommen und hat die Planeten aus ihren Bahnen geworfen. Und es gibt auch nicht das allergeringste Anzeichen dafür, dass es in absehbarer Zeit zu irgendeiner Störung dieser himmlischen Ruhe kommt.

Worauf will ich mit all den Fakten eigentlich hinaus? Nun, es spricht wirklich alles dafür, dass sich das Universum seit seiner Entstehung vor 13,7 Milliarden Jahren große Mühe gegeben hat, für das Leben auf unserem kleinen blaugrünen Planeten die besten Vorraussetzungen zu schaffen, hier in Ruhe zu gedeihen und sich zu entfalten. Und auch im Sonnensystem, das wie gesagt 4,5 Milliarden Jahre auf dem Buckel hat, ist nicht viel passiert, was sich verheerend auf das Leben hätte auswirken können - von dem Einschlag vor 65 Millionen Jahren einmal abgesehen. Während dieser ganzen Zeit gab es alle möglichen Planetenkonstellationen und nie ist die Welt untergegangen.
Da fällt mir dieses wunderbare Zitat aus Goethes Faust ein: "Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!"
Die Natur will uns nicht an den Kragen. Sie wird letzten Endes nicht für das Ende der Menschheit verantwortlich sein. Wir haben uns die Suppe selbst eingebrockt und wir müssen sie auch wieder auslöffeln. Es wird höchste Zeit, dass die Spezies Mensch die Verantwortung für ihr Überleben, ihre Zukunft und für ihren Planeten selbst übernimmt, und zwar im globalen Ausmaß. Oder: Wie Professor Harald Lesch es mal in einer Folge "Abenteuer Forschung" so treffend formulierte: "Die Erde ist das Paradies, aus dem uns niemand vertreibt, außer wir selbst uns. In diesem Sinne: Bleiben Sie Mensch!"

Ich wünsche euch allen ein schönes, gesundes und glückliches Jahr 2012 und noch viele weitere Jahre auf dieser wunderschönen Welt.

Sven Kocar - 2012

Im Zwiegespräch mit meiner Brieftasche, Selly

Selly: „Ach menno, dat is doch hoffnungslos. Det hört mir ja eh keener.“

Ich: „Wer? Was? Wo?“

Selly: „Ja, weiter so. Det fehlt noch ‚Wie’ und ‚Warum’.“

Ich: „Wer ist da?“

Selly: „Heißt dat, du kannst mir wirklich hör’n? Hey, dat is toll. Ick versuch’ schonn seit Jahre, mit irgendwer zu reden.“

Ich: „Wo bist du?“

Selly: „Haste Tomaten uff de Ogen? Ick lieg doch jenau vor dich. Ick bin Selly, deine Brieftasche.“

Ich: „Wer? Was? Wo?“

Selly: „Och nöö, nich schonn widder! Horch mal, akzeptier doch einfach, dat ick reden kann und dat du eener der wenijen bist, die mir hör’n könn’n. Denn werden wir ne Menge Spass hab’n.“

Ich: „Spaß? Jetzt rede ich schon mitten in der Nacht mit meiner Brieftasche! Ich muss den Verstand verloren haben.“

Selly: „Jo, sowat in der Art.“

Ich: „Was soll das denn heißen?“

Selly: „Nur wer een bissel durchjeknallert is, kann mir hör’n.“

Ich: „Hey, ich sollte dich gleich morgen früh in den Müll schmeißen!“

Selly: „Neeeeeee, nich uff en Müll! Da stinkt’s immer so. Kennste nich die Sache mit dem Genie und Wahnsinn? Vielleicht biste gar nich durchjeknallert. Vielleicht biste ja een Genie.“

Ich „Das hört sich schon besser an.“

Selly: „Vielleicht och een verrücktes Genie.“

Ich: „Hey, treib es nicht zu weit! Lerne lieber erstmal richtig Deutsch!“

Selly: „Dat ick keen richtig Deutsch kann, daran tust nur du schuldig sein. Du tatest mir ja nie in die Schule mitnehmen.“

Ich: „So ein kleiner Quälgeist hätte mir in der Schule gerade noch gefehlt.“

Selly: „Siehste! Und so konnte ick nur Bruchstück von deutsche Sprache lernen.“

Ich: „Und was nun? Gehst du mir jetzt für den Rest meines Lebens auf den Wecker?“

Selly: „Neee, wo tust du hindenken? Uff welch’n Wecker soll ick dich denn geh’n? Du hast doch gar keenen. Aber in deine ulkige Umjehängetasche geh ick dich. Ick wollt mir nur ma nett mit dich unterjehalten haben. Frag mir doch eenfach irjendwas!“

Ich: „Na schön! Warum bist du Schwarz und nicht Rot?“

Selly: „Dat wees ick doch nich, warum meene Erzeujer solche Schwarzmaler war’n. Wat is’n dat für ne Frage? Komm, streng dir etwas in!“

Ich: „Ok. Du willst eine bessere Frage? Was ist der Sinn des Lebens?“

Selly: „Boah! Dat is ja ne tolle Frage! Die haut mir ja voll weg! Dat is ja ne total philosophierte Frage!“

Ich: „Und?“

Selly: „Dat wees ick och nich.“

Ich: „Na toll!“

Selly: „Jetzt bin icke dran.“

Ich: „Na dann frage mal deine Frage!“

Selly: „Ick frag mir manchmal, warum ihr mir immer Brieftasche nennen tut. Ick trag doch keene Briefe mit mich rum.“

Ich: „Oh Gott, noch nerviger als eine permanent quatschende Brieftasche, ist eine, die auch noch ihre Existenz hinterfragt.“

Selly: „Ey, dat wa aber nich nett! Na komm, gebene det schonn zu! Du magst mir.“

Ich: „Nein, tue ich nicht!“

Selly: „Nich nen kleenet Bissel, Svennie?“

Ich: „Nein. Du nervst mich nur. Und nenne mich nicht Sveni!“

Selly: „Na, ick glob schonn!“

Ich: „NEIN!“

Selly: „Nu hab dir nich so! Du brauchst dir nich schämen tun.“

Ich: „Selly, bitte! Es ist halb drei in der Nacht und ich bin todmüde.“

Selly: „Siehste, det Wort versteh’ ich zum Beispiel nich! Entweder is man tot oder müde. Beedes zusammen jeht jar nich.“

Ich: „Das ist doch nur eine Redensart.“

Selly: „Aber ne blöde Redensart.“

Ich „Du hast ja Recht, aber ich würde jetzt wirklich gerne etwas schlafen.“

Selly: „Du tust mich zustimmen? Siehste, ick hab doch jewust, dat du mir mögen tust. Det macht mir so glücklich, dat ick dich een Schlaflied singen tu.“

Ich: „Nein, bitte nicht! Ich will einfach nur ...“

Selly: „Tu schlafen, Kindchen, tu schlafen, deine Mutter is een Schafen ...“

Ich: „Au man, das wird eine lange Nacht!“

(Einige Stunden später ...)

Ich: „Wow! Was für ein verrückter Traum!“

Selly: „Juten Morjen, Svennie! Dat wa keen Traum. Een neuer Tag bricht aus und tut viel Zeit zum Reden haben.“

Ich: „VERDAMMT!“

Frau Holle und die sieben Klagen

Ach ja …! Ich hab‘s schon nicht leicht …!
Habt ihr eigentlich eine Ahnung, was ihr mir antut? Ja, ihr da unten! Seit vielen Jahren heult ihr mir die Ohren voll. Für die Einen ist der Winter zu kalt und für die Anderen zu warm. Und dann jammert ihr wieder rum. Es scheint so, als hätt‘ sich der Mensch vom Homo sapiens direkt zum Homo-Jammerlappen entwickelt.

Ach ja …! Früher war alles besser …!
Früher gab es noch richtig armkalte Winter. Die Augen der Kinder strahlten vor Freude, wenn sie in meinem Schnee spielten. Aber heute jammern einige Leute, sobald auch nur ein paar Schneeflocken zuviel fallen. Ihr wünscht euch nur zu Weihnachten Schnee. Aber habt ihr euch mal überlegt, wie schrecklich das für mich wär‘, wenn ich mein Bett nur einmal im Jahr richtig ausschütteln könnte. Meine ganze Wohnung wäre voller Schnee, und meine schönen alten Möbel würden schimmeln!

Ach ja …! Ich kann es niemanden recht machen …!
Diejenigen, die mehr Schnee fordern, verlangen auch unmögliches von mir. Habt ihr überhaupt eine Vorstellung, wie alt die gute Frau Holle heut‘ ist …? Ich nicht! Bei 3 Millionen Jahren hab‘ ich aufgehört zu zählen. Eines kann ich euch jedenfalls sagen, ich war schon alt, als die Dinosaurier noch jung waren.

Ach ja …! Und ich kann nicht mehr so wie früher …!
Mein Ischias raubt mir schon den letzten Nerv, die Luft hier oben wird immer stickiger und zu allem Überfluss ist seit Jahrhunderten kein kleines Mädchen mehr zu mir gekommen, um mir zu helfen. Alles muss ich alleine machen! Die Menschen haben uns Märchenfiguren fast vergessen. Sie wissen es nicht zu schätzen, wie einzigartig und wichtig ihre Phantasie wirklich ist und glauben nicht mehr an Märchen.

Ach ja …! Aber ich mache weiter, denn es gibt noch Hoffnung …!
Eltern, die ihren Kindern Märchen vorlesen und Erwachsene, die ein Stück Kindheit bewahren konnten, sind die große Hoffnung für die Zukunft. Mit ihrer Hilfe geraten meine Kollegen aus den anderen Märchen und ich selbst nicht völlig in Vergessenheit. Und wer weiß, möglicherweise schaffen sie es sogar zu verhindern, dass den Menschen ein ähnliches Schicksal ereilt, wie es den Dinosauriern zuteil wurde.

P.S.
Die sieben Klagen sind oft nur zu fünft.

Werbespot gegen Montagstrott

(Den folgenden Text schrieb ich, als ich an einem Uni-Kurs für kreatives Schreiben teilnahm. Die Aufgabe war es, etwas zu den Worten „schon wieder Montag“ zu schreiben.)

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Ich hinke irgendwie immer hinterher

Ich hinke irgendwie immer hinterher. Beim Schreiben, beim Sprechen, beim Gehen beim Essen. Wie sagt man so schön: Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach. So ist es auch bei mir, wenn auch aus anderen Gründen. Bei mir gibt es ganz einfach Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Geist und Körper. Vielleicht muss mal ein Übersetzer her!

Sven Kocar

Kurz und knapp

Leute von heute, denkt an die Welt von morgen und macht nicht die Fehler von gestern!

Jeder hat ne Wahl
Aber ich bin ein Zahnwahl
und kein Zitteraal

Wie bin ich hier?
Wie bin ich hier? Ich bin gern hier, bin froh hier zu sein, hier zu dieser Zeit, mit diesen Leuten, in diesem Raum, an diesem Ort, auf diesem Planeten, auf dieser Erde.

Plagende kleinen Ungeheuer
schwirren, reizen nie allein.
Guter Rat ist da teuer.
Gemein!

Blick in die Geschichte

Die Geschichte ist unser wichtigster Lehrer. Wenn wir nur in die Geschichte gucken und sagen: „Oh Gott, wie konnten sie das nur tun!“, dann würden wir nur ein Spiegelbild der Gegenwart und Zukunft sehen, und unsere Nach­fahren werden auch über uns sagen: „Oh Gott, wie konnten sie das nur tun!“. Wir müssen statt dessen aus der Geschichte lernen und versuchen, uns in diesem Spiegelbild der Zeit zu erkennen. Nur dann werden wir feststellen, wie hohl der Satz: "Oh Gott, wie konnten sie das nur tun!" eigentlich klingt.

drei Kugelschreiber in Nahaufname